Zugversuche in Hamburg
Beim Zugversuch wird mittels Zugeinrichtung und Zugseil eine (geringe und für den Baum unschädliche) Wind-Ersatzlast in die Baumkrone eingeleitet. Die Reaktion des untersuchten Baumes auf die eingeleitete Last wird gemessen (Dehnung von Randfasern (1/1000 mm) und Neigung der Wurzelplatte (1/1000°)). Der Messzusammenhang wird dann über vorliegende Kriterien bis zur Versagenslast hochgerechnet (extrapoliert). Für die Hochrechnung bis zum Bruchversagen liegen Materialkennwerte der Baumarten vor. Für die Extrapolation bis zum Kippversagen wird auf einen allgemeinen Zusammenhang zurückgegriffen (auf die die sog. verallgemeinerte Kippkurve).
Mit einer Windlastanalyse wird dann die Orkanlast für den Baum an seinem Standort abgeschätzt.
Als Ergebnis werden Sicherheitsfaktoren in Form des Verhältnisses von Orkanlast und Versagenslast angegeben.
Das Mindesmaß wird mit einer 1,5-fachen Orkansicherheit vorrausgesetzt (1,5 x abgeschätzte Orkanlast = gemessene Versagenslast).